Von Linda Manhart
Wer am Wochenende einen Spaziergang auf der Neckarwiese machte, konnte es nicht
übersehen: Die 89. Heidelberger Ruderregatta fand statt. Auf der Wiese reihten sich
unzählige Anhänger aneinander, auf welchen sich Ruderboote in allen Größen und Farben
stapelten. Auf dem Wasser herrschte reges Treiben, hunderte Ruderboote kämpften sich
über die Regattastrecke zwischen der Theodor-Heuss- und Ernst-Waltz-Brücke, begleitet von
Schiedsrichtern auf Motorbooten. Neben Sportlern, Trainern und Begleitern wurde das
Spektakel von vielen Zuschauern beobachtet. Angelockt durch Grillgeruch und die feierlich-
ungezwungene Atmosphäre fanden auch viele Nicht-Ruderer den Weg auf die Neckarwiese.
„Wir kommen seit vielen Jahren zur Heidelberger Regatta, haben mit dem Sport aber nichts
zu tun. Ein guter Freund von uns ist hier sehr engagiert und unterstützt die Veranstalter bei
der Bewirtschaftung“, sagen Petra, Joakem und Herbert aus Heidelberg. Ihr Freund ist nicht
alleine. Ruderer, die nicht am Rennen teilnahmen, packten beherzt beim Verkauf von
Getränken, Kuchen und Grillgut mit an. Denn die Veranstaltung lebt besonders vom
Ehrenamt. Gerade dieses Zusammengehörigkeitsgefühl fiel auch Edeltraut und Rüdiger
positiv auf. „Wir beobachten die Sportler hier am Steg und sind begeistert, wie sich alle
gegenseitig helfen und unterstützen. Dieses soziale Miteinander finden wir super, weshalb
wir auch unsere Enkel für den Rudersport begeistern möchten.“ Auch andere Wassersportler
verfolgten gespannt das sportliche Kräftemessen. Dies beginnt schon beim An- und Ablegen.
„Das Einsteigen in die Ruderboote ist sehr beeindruckend, das ist schon ein richtiger
Balanceakt“, stellt der passionierte Segler Janne aus Mannheim fest. Er erfrischt sich mit
seinem kühlen Getränk und ergänzt: „Das Radler macht ihr auch richtig gut!“. Bei den
sommerlichen Temperaturen am Wochenende war dies auch bitter nötig. „Wir haben so
viele Getränke verkauft wie schon lange nicht mehr bei einer Regatta“, freut sich Tom Palm,
einer der treibenden Kräfte hinter dem kulinarischen Angebot. Kaiserwetter, gute
Verpflegung und spannende Rennen sorgten für eine gute Stimmung. Dies bestätigt auch die
Vorsitzende des Heidelberger Regattaverbandes 1923 (HRV), Christina Beermann-Scheffler: „Dieses Jahr herrscht eine entspannte und besondere Atmosphäre. Wir freuen uns, dass alles reibungslos läuft und den Sportlern sowie Zuschauern so viel geboten wird.“ Deutlich
wurde dies besonders am Samstagabend. Auch die Siegerehrung war besonders – zum 100.
Jubiläum des HRV erschienen zauberhafter Stelzenwesen von artArtistica. Danach zeigte der artArtistica Feuerjongleur Stefan Rosewick sein Können und verscheuchte nebenbei und „ganz im Sinne der Ruderer die Gänse mit seinem Feuer von der Neckarwiese“, bemerkte eine Besucherin scherzhaft.